Projekt "Grüner Wall im Westen" (BUND)

Der BUND (Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland) hat länderübergreifend ein wunderbares Projekt ins Leben gerufen: Überreste ehemaliger Bunkeranlagen aus dem zweiten Weltkrieg - Mahnmale aus einer vergangenen Zeit - werden als wertvolle Biotope entdeckt und man verfolgt den Gedanken, sie nicht zu beseitigen, sondern als "grünes Band und Biotopverbundsystem" zu erhalten.
Bereits im Jahr 2005 begann der BUND Saar mit ersten Vorarbeiten zum Projekt. 2007 fand eine Literaturrecherche statt und es wurden bereits 211 Anlagen kartiert. 2009 erfolgten die Konzepterstellung zur Erhaltung und Nutzung des Westwalls im Saarland sowie exemplarische Untersuchungen zur Entomofauna (Insektenfauna) und Flechten.
In Riegelsberg und Heusweiler wohnen wir quasi mitten auf dem Westwall. Mancher Bürger kann sich noch mit Schrecken selbst an die Kriegszeit erinnern und viele haben als Kinder im Wald und auf Wiesen an den gesprengten Bunkerruinen gespielt.
Wir würden diese Relikte als Mahnmale, aber auch und gerade in ihrer neuen Funktion als Lebensräume in einem weiträumigen Verbundsystem für viele Tier- und Pflanzenarten gerne geschützt wissen! Dies ist auch als konkretes Ziel des BUND definiert und soll (Zitat BUND) "innerhalb der anstehenden Novellierungen des Saarländischer Denkmalschutzgesetzes und des Naturschutzgesetzes erfolgen".
In Rheinland-Pfalz stehen die Westwallanlagen als Flächendenkmal bereits jetzt unter Denkmalschutz. Das ist aber erst ein Anfang, da der Denkmalschutz jeweils ein noch geringeres Gewicht hat, als der Naturschutz und die Anlagen damit noch nicht generell vor Abriss geschützt sind.

Grüner Wall im Westen beim BUND Saar...
... und beim BUND Rheinland-Pfalz

Zitat
"Zwischen 1936 und 1940 wurde auf Befehl der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft entlang der ehemaligen westdeutschen Reichsgrenze der sogenannte Westwall errichtet. Zwischen Kleve und Basel entstanden an der Befestigungslinie rund 22.000 Bunker. Nach dem Krieg wurden die meisten Wehranlagen durch die Besatzungsmächte gesprengt und gerieten anschließend weitgehend in Vergessenheit. Im Laufe der Jahrzehnte siedelten sich im Bereich der Befestigungsanlagen zahlreiche gefährdete Tier- und Pflanzenarten an.
Die unzerstörten und teilzerstörten Bunkeranlagen haben sich im Laufe der Jahrzehnte zu wertvollen Lebensräumen entwickelt und stellen in der dicht besiedelten und intensiv genutzten Kulturlandschaft mittlerweile ein herausragendes Gerüst aus Biotopverbundelementen dar. Auch für den Denkmalschutz stellen die Westwallanlagen einen bedeutenden und historisch besonderen Bauwerkskomplex mit wichtigen historischen Bezügen dar. Leider gelten aus Sicht der Verkehrssicherheit die Anlagen als potenzielle Gefahrenquellen und wurden in der Vergangenheit vielfach beseitigt. Der BUND setzt sich für die Erhaltung der verbliebenen Reste und die weitere Verbesserung des Biotopverbundes entlang dieses Bandes ein
".
Zitatende

Positionspapiere des Bundesamtes für Naturschutz (BfN)

Naturerbe Buchenwälder (907 KB)

Windkraft über Wald (73 KB)

Leitfaden Artenschutzrechtliche Belange

Erstellt von:
Staatliche Vogelschutzwarte für Hessen, Rheinland-Pfalz und das Saarland (Frankfurt am Main) und
Landesamt für Umwelt- und Arbeitsschutz
-Fachbereich Naturschutz
-Zentrum für Biodokumentation
im Auftrag des Ministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz Saarland
Leitfaden zur Beachtung artenschutzrechtlicher Belange beim Ausbau der Windenergienutzung im Saarland (2613 KB)

Waldbaurichtlinie des Saarforstes

Kapitel 7, Seite 46 (Behandlung vorhandener Waldbestände) unter Punkt 1 Buchenbestände, Unterpunkt 1.1 Langfristiges Waldentwicklungsziel:
"Die Buche ist die Hauptbaumart des Saarlandes. Gemäß Staatswaldinventur 2007 beträgt ihr Flächenanteil im Staatswald 31%, der Anteil am Vorrat beträgt 36%. Der Buchenanteil im Staatswald soll wesentlich erhöht werden."
Richtlinie für die Bewirtschaftung des Staatswaldes im Saarland (WBRL) (2865 KB)

Broschüre des Ministeriums für Umwelt, Energie und Verkehr (2010)

Seite 5:
  • Für den saarländischen Staatswald ergibt sich ein Gesamtvorrat von 12,1 Millionen m³ Holz; das entspricht einem durchschnittlichen Holzvorrat von 316 m³ pro Hektar Waldfläche. Jährlich wachsen rund 11,7 m³ pro Hektar hinzu.
  • Der Wald bildet Sauerstoff: Ein Hektar Laubwald bildet durchschnittlich 40 Kilogramm Sauerstoff am Tag. Dies ist der tägliche Sauerstoffbedarf von 50 Menschen.
  • Der Wald bindet Schadstoffe und CO2: Durch die Filterwirkung werden Schadstoffe im Wald bis zu 20 mal stärker gebunden als im Freiland; pro Jahr und pro Hektar Waldfläche werden ca. 15 Tonnen CO2 gebunden.
  • Der Wald filtert und speichert Regenwasser, so dass es langsamer ins Grundwasser abfließen kann. Pro Quadratmeter Waldboden können bis zu 250 Liter Regenwasser gespeichert werden.
  • Der Wald ist Lebensraum für unzählige Tier- und Pflanzenarten: In einem Buchenwald leben über 7.000 Tierarten, davon allein 5.000 Insektenarten.
Seite 7:
Eine bürgernahe Bewirtschaftung bedeutet, dass
  • unter Beachtung der Ziele bestehender rechtlicher Vorgaben der Erfüllung der Bedürfnisse der Bürger des Saarlandes Vorrang eingeräumt wird,
  • dass die Ansprechpartner der Bürger, das heißt die Försterinnen und Förster des SFL für den Bürger erkennbar und erreichbar sind und
  • den Bürgerinnen und Bürgern durch den SFL zukünftig stärker die Möglichkeit gegeben wird, durch einen allgemeinverständlichen "Waldkodex" waldbauliches und jagdwirtschaftliches Handeln zu verstehen und zu bewerten mit dem Ziel, sich stärker als bisher mit der Wald- und Jagdbewirtschaftung zu identifizieren.
Aufgabenerfüllung des Saarforst Landesbetriebes - Betriebsziel, Aufgabenbeschreibung und Grundsätze (762 KB)

Flyer des Saarforst Landesbetriebs

Biodiversität im Staatswald (1791 KB)

Broschüre des NABU Bundesverbandes (2008)

NABU (2008): Waldwirtschaft 2020. Perspektiven und Anforderungen aus Sicht des Naturschutzes, Berlin - Strategiepapier (1538 KB)